Wenn der Tag wird dunkle Nacht, und der Himmel wird zur See,
wenn die Stunde schneller schlägt, und keine Zeit mehr bleibt für Tee,
und in unserer dunkelsten Stunde, mein letzter Reim ist nicht mehr weit,
führt ihr Weg sie heim nach Wunderland, und dreht zurück das Rad der Zeit
Hey ihr Lieben!
Ich war letztens in dem neuen Alice im Wunderland, also Hinter den Spiegeln. Um den ersten Teil habe ich mich irgendwie ewig gedrückt, war aber begeistert, als ich ihn endlich mal ganz gesehen habe. Alles ist einfach so cool animiert, um kommt schon, die Grinsekatze ist doch das Highlight des ganzen Films!
Im zweiten Teil geht es mehr um den Hutmacher alleine als um die Rettung des Wunderlandes, da er seine Familie noch am Leben glaubt, was außer ihm aber keiner tut, nicht einmal Alice. Um ihn allerdings zu retten, will Alice in die Vergangenheit reisen und seine Familie vor dem Schicksal am Schreckenstag (oder so) zu bewahren. Dabei begegnet sie der Zeit, der nicht unbedingt begeistert von ihrem Vorhaben ist und ihr folgt, um die Kronosphäre, also das Zeitreisedings, wiederzubekommen. Das wird zu einer Art Katz und Maus Spiel, Zeit jagt Alice, die verzweifelt versucht, die Familie des Hutmacher zu retten.
(Achtung, ab jetzt könnten vereinzelt Spoiler auftreten)
Ich finde den Film auf jeden Fall sehr gelungen, was nicht nur an der Handlung liegt, sondern viel mehr an der Umsetzung der Kulissen und Kostüme, was mich schon beim ersten Teil begeistert hat. Das Wunderland hat so viele magische Elemente, da hat das Bearbeiten auf jeden Fall ewig gebraucht. Und besonders das Kleid der Herzkönigin fand ich toll, es war anders als im ersten Film, was bei der weißen Königin leider nicht der Fall war. (Wo wir gerade bei ihr sind, findet ihr es auch so amüsant, wie sie immer läuft? :D)
Na ja, das Kleid sieht man zwar nicht übermäßig gut, aber man sieht es.
Sagte ich schon, dass ich die Katze liebe? Ja? Egal. Jedenfalls ist er einfach zum knuddeln, oder? Besonders in einer Szene, in denen die ganze Clique um den Hutmacher als Kinder zu sehen ist, ich bin vor Niedlichkeit fast gestorben, hach *-*
Ist er nicht niedlich?
Auch die Zeit ist meiner Meinung nach getroffen, besonders als einer der wenigen neuen Charaktere. Die Katze, den Hutmacher, Alice, die Twidels, alle kennen wir ja schon. Und auch wenn ich die Zeit nicht übermäßig mag, muss ich sagen, dass er sehr gut umgesetzt wurde.
Darf ich vorstellen? Die Zeit. Ein bisschen dramatisch dargestellt.
Der Hutmacher war wiedereinmal einfach eine liebreizende Figur, Johnny Depp hat ihn großartig gespielt. Was ich bei dieser Figur beeindruckend fand, war das Stadium seiner ‚Krankheit‘, also eben seines… Hinscheidens? Ach, keine Ahnung, wie das heißt. Jedenfalls fand ich das gut und überzeugend gemacht, auch den kleinen Ausraster des armen Mannes, nachdem Alice ihm nicht geglaubt hatte.
Was mich anfangs wirklich genervt hat, war Alice. Sie hat einfach ihr Mehrsein verloren, ihren Glauben an das Unmögliche auch beinahe. Zwar ist sie durchaus in der Lage, ein Schiff durch Felsen zu manövrieren, aber anscheinend kann sie etwas, das doch nicht ganz unmöglich ist, nicht einsehen. Ich rede von der Theorie des Hutmachers, dass seine Familie noch lebt. Es gibt viele Szenarien, die man durchgehen könnte, doch sie bedachte nur das Unmögliche, glaubte selbst nicht daran. Ich muss ehrlich sagen, ich war schwer enttäuscht von ihr. Gerade im ersten Teil stach sie durch ihre Verrücktheit, ihren Glauben in das Unmögliche hervor, und nun hat sie praktisch sich selbst verloren. Zwar bessert sich dies im Laufe des Films, doch anfangs war ihr Mehrsein, ihr Anderssein einfach nur durch das schrille Kleid aus China zu merken, das – wohlbemerkt – wirklich cool ist.
Voila, ein kleiner Teil des Kleides, der wahrscheinlich nicht viel sagt.
Insgesamt ist der Film definitiv gut, besonders für Kinder, eine würdige Fortsetzung, doch mir hat ein Bisschen das Unerwartete gefehlt. Dass man die Vergangenheit nicht ändern kann ist klar, somit hat mich diesbezogen kaum etwas überrascht. Das Ende ist relativ klar, wenn nicht sogar vorhersehbar, schließlich würde es sonst keinen Teil der Handlung geben. Man könnte gut und gerne noch ein paar Wendungen einbauen. Die buchstäbliche Moral von der Geschicht ist auf jeden Fall klar, ich lasse es einfach Absolem erklären:
Freunde darf man nicht vernachlässigen.
(Ebenso wenig wie Familie, übrigens.)
Wo wir gerade bei dem guten Absolem sind: In der englischen Originalfassung wird er von Alan Rickman gesprochen. Ein letztes #Raiseyourwands, wenn es euch noch nicht zu Tode genervt hat? Nein? Okay, dann lasse ich es.
Was ‚Hinter den Spiegeln‘ auch noch gezeigt hat, und was ich wirklich gut fand, war die kleine Tatsache, dass aus einer winzigen, lächerlichen Sache gut und gerne etwas schreckliches passiert, wie etwa bei dem Streit zwischen Iracebeth und Mirana, bei dem Mirana ein Törtchen gegessen hatte und es anschließend auf ihre Schwester schob, die daraufhin weinen aus dem Schloss rannte und sich prompt den Kopf stieß. Natürlich schwoll er sofort an, wie auf ihrer Krönung, als sie wegen dem Hutmacher einen Wutanfall bekam.
Wenn ihr ihn gesehen habt, wie fandet ihr den Film? War er für euch auch so vorersehbar? Und bitte sagt mir, dass ihr Grinser auch so niedlich findet.
Wenn ihr ihn nicht gesehen habt, wollt ihr das noch?
Lea 🙂