Die Autorin über ihren Kindheitstraum, die beste Entscheidung in ihrem Leben und vieles mehr …
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie ein Talent für das Schreiben haben?
Ich habe in der siebten Klasse einen Schreibwettbewerb gewonnen, aber eigentlich habe ich erst als Erwachsene – im Alter von knapp 30 – richtig mit dem Schreiben begonnen. Und erst nach vielen Jahren, in denen ich im Verborgenen geschrieben hatte, dachte ich, ich erfülle genau die Kriterien, die es braucht, damit meine Manuskripte veröffentlicht werden.
Was hat Sie daran gereizt, Ihr aktuelles Buch zu schreiben?
Eine wahre Begebenheit hat mich dazu inspiriert, nämlich dass ein 15-jähriges Mädchen nach ihrem Abschlussball von einer Gruppe junger Männer attackiert wurde. Während das Mädchen vergewaltigt und verprügelt wurde, hat sich eine Menschenansammlung gebildet, alle haben nur gegafft und keiner ist eingeschritten, um das Unfassbare zu stoppen oder wenigstens Hilfe zu holen. Ich habe mich gefragt, was für eine Art von Mensch einfach dabeistehen und zuschauen würde und was Jahre nach dem Vorfall in diesem Menschen vorgeht.
Schreiben Sie mit der Hand, der Schreibmaschine, dem Computer? Wie darf man sich Ihren Arbeitsplatz vorstellen?
Ich arbeite zuhause an meinem Computer. Dort stehen einige Bücherregale und ein großer Schreibtisch, der mit allerlei Sachen vom Flohmarkt übersät ist und dort stehen außerdem hässliche, aber von mir heißgeliebte Figürchen.
Wie sieht Ihr Alltag als Autor aus?
Ich verfalle in einen Schreibwahn, manchmal schreibe ich zwanzig Stunden am Tag bis das Buch fertig ist. Danach kümmere ich mich um all die Dinge, die ich während dieser Hochphase vernachlässigt habe. Und dann fange ich wieder von vorne an.
Welchen Ratschlag würden Sie noch unentdeckten Autoren mit auf den Weg geben?
Ich würde sagen, sie sollten schreiben, weil sie ihre Figuren lieben, weil die Geschichte aus ihrem Innersten heraus möchte. Sie sollten nicht schreiben, weil sie unbedingt veröffentlich werden möchten.
Beschreiben Sie sich mit drei Worten
warmherzig, logisch denkend, loyal
Was ist das Geräusch/der Geruch Ihrer Kindheit?
Der Pfefferminzgeruch aus der Tasche meiner Mutter – sie trug immer Doublemint Kaugummis mit sich herum.
Was war das erste Buch, das Sie gelesen haben – und warum können Sie sich heute noch daran erinnern?
Ich erinnere mich daran, dass ich die Biografie von Eleanor Roosevelt gelesen habe, denn ich musste die Büchereiangestellte um eine Klappleiter bitten, um dran zu kommen. Ich war ungefähr sieben Jahre alt und das Regal war sehr hoch.
Welchen Kindheitstraum haben Sie sich noch nicht erfüllt?
Ich würde gerne den Fuji in Japan besteigen und in den Wolken stehen können.
Was war das Ungewöhnlichste, was Sie je gemacht haben, um einem Mann zu imponieren?
Oh. Wow. Na gut … Ich habe mich in das Thema Kriegsflugzeuge eingelesen, um meinem Ehemann zu imponieren, bevor wir mit dem „Daten“ begonnen haben. Er baute damals Modellflugzeuge und ich habe mich ein wenig mit echten Flugzeugen beschäftigt. Er dachte, ich hätte mehr Ahnung davon, als es eigentlich der Fall war, deshalb musste ich ein bisschen mehr in die Tiefe gehen, um ihn bei unserer nächsten Verabredung zu beeindrucken.
Die beste Entscheidung Ihres Lebens?
Meinen Mann Martin geheiratet zu haben.
Was bereitet Ihnen schlechte Laune?
Langsame Autofahrer in der Überholspur.
Was bereitet Ihnen gute Laune?
Wenn man mich anlächelt.
Tee oder Kaffee?
Kaffee. Jede Menge Kaffe.
Klassische Musik oder Pop/Rock?
Pop und Country.
Kino oder DVD?
DVD. Ich höre schlecht und brauche Untertitel.
Für welches Produkt würden Sie Werbung machen?
Für Bisquick. Ich kann drei Gerichte zubereiten (ich koche normalerweise nicht) und die Rezepte dafür sind alle auf der Bisquickschachtel (Das ist wie eine Art Pfannkuchenteig, falls ihr diese Marke in Deutschland nicht kennt.)
Und weiter mit Werbung: Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?
Ich weiß nicht. Ich habe kein Buch, von dem ich denke, dass es für alle passt. Das hängt von der jeweiligen Person ab.
Haben Sie einen Lieblingsautor – und wenn ja: Wer ist es, und warum?
Meine Lieblingsautoren hängen von meiner Laune ab. Im Moment habe ich so eine Nalini Singh Phase. Ich liebe die Welten, die sie erschafft! Außerdem mag ich CL Wilson, eine Fantasy-Autorin. Ich liebe Autoren, die in mir den Wunsch auslösen, in ihrer kreierten Welt leben zu wollen.
Welche Figur aus einem Roman oder einem Film würden Sie gerne treffen – und was würden Sie ihm / ihr sagen?
Nancy Drew – Ich würde ihr dafür danken, dass sie mich wünschen lässt, ebenfalls ein Detektiv zu sein.
Welche Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane würden Sie gerne einmal treffen?
Sophie Johannsen aus Todesschrei – Ich wäre schon immer gerne Archäologin gewesen und würde gerne fließend zehn Fremdsprachen sprechen. Außerdem kann Sophie sehr gut mit Schwertern um gehen. Wie cool ist das denn?
Und welcher Figur aus Ihrem neuen Roman/aus einem Ihrer Romane möchten Sie niemals begegnen?
Sue Conway aus Der Rache süßer Klang. Sie war so abgrundtief böse und hat mir echt Angst eingejagt als ich das Buch geschrieben habe.
Wer soll die Hauptrolle in der Verfilmung Ihres Lebens spielen?
Ich.
Wenn Sie in der Verfilmung Ihres Buches eine Rolle besetzen dürften – wer wäre es?
Ich würde Noomi Noren (aus Verblendung) mit der Rolle von Eve Wilson in Todesstoß besetzen.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen?
Bei der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung. Da muss in diesem Zimmer eine unglaubliche Energie vorgeherrscht haben – Furcht, Wut und Hoffnung.
Wenn Sie mit einem Fingerschnipsen etwas in Ihrem Leben ändern könnten – was wäre es, und warum?
Nichts.
Wenn Sie die berühmten drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Dass böse Menschen in der Nacht leuchten, dann könnte man sie leichter einfangen, dass Schokolade nicht dick macht, und gelegentlich drei weitere Wünsche.
Ihr Lebensmotto?
Vergesse niemals den Menschen, die du liebst, zu sagen, dass du sie liebst.
Sie können Frühstück, Mittag- und Abendessen an drei unterschiedlichen Orten auf der Welt einnehmen – wohin führt Sie diese Reise?
Frühstücken würde ich auf dem Gipfel eines Berges in Japan, Mittagessen würde ich in London in einer eleganten Teestube und das Abendessen würde ich in der Küche meiner Mutter einnehmen.
Wie essen Sie einen Schokoriegel – schnell, genüsslich, gar nicht … und warum?
Das hängt vom Schokoladenriegel ab. Aber im Normalfall schnell.
Wie gefällt Ihnen das Cover Ihres Buches?
Es gefällt mir sehr gut! Die Rose ist einfach fantastisch.
Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Romane?
Auf verschiedene Arten: manchmal fällt mir zuerst die Handlung ein, und ein anderes Mal entwickle ich zuerst die Charaktere. Einmal ist mir eine neue Idee gekommen, weil meine Tochter und ihre Freunde ein bestimmtes Videospiel gespielt haben.
Haben Sie schon Pläne für ihr nächstes Buch?
Ich arbeite an einer Serie rund um Polizisten, Kommissare und Leichenbeschauer aus Baltimore, meiner Geburtsstadt.
Was ist für Sie der schwierigere Moment – den ersten Satz zu schreiben oder den letzten?
Absolut eindeutig: der erste Satz! Ich meditiere über den ersten Sätzen.