die party


Teil 1

Skyfly. So hieß der Club, in den wir gegangen sind. Der dritte Club in den wir umsonst rein gekommen sind, nur weil wir Mädchen waren. Mädchen, die gut aussahen.
Es war der dritte Club, in welchem ich wieder versuchte jemanden zu finden.
Ich wusste noch nicht wer es war, wie er aussah oder wie er hieß. Ich wusste nur, dass ich jemanden finden musste. Ich musste einfach.
Lang genug hatte ich mir eingeredet, ich bräuchte keinen festen Freund.
Dass eine Beziehung mich nur behindern würde und dass ich sowieso kein Beziehungstyp wäre.
Bin ich auch nicht. Wenigstens hatte ich mich in einem Punkt nicht noch weiter angelogen. Doch es ging schon lange so.
„Ich brauche keine Beziehung. Ich warte. Ich warte auf den Richtigen.“
Doch ich warte nun schon seit über drei Jahren. Und ich erzähle mir nun schon seit über drei Jahren, die gleichen Lügen. Doch nun haben sich die Lügen durch meine Oberfläche hindurch gekratzt und verwandelten sich in pure Verzweiflung.
Es war eine so große Verzweiflung, dass ich anscheinend sogar schon in Clubs nach einem möglichen, passablen Partner ausschau hielt.
In einem Club. Wo Kerle hingehen um betrunkene Mädchen noch betrunkener zu machen, so dass sie ihren Anstatt vergessen und mit ihm 30 Minuten auf dem Klo verschwinden würden.
Und genau so verzweifelt war ich schon.
Und so gingen wir in Skyfly. Cooler Name, coole Location, coole Musik.
Skyfly.
Meiner Freundin gefiel’s auch. Wir tanzten viel, wir tanzten wild.
Und immer hielt ich Ausschau nach Beute. Beute die bereit war, von mir zerfleischt zu werden.
Die Musik dröhnte in unseren Ohren. Es waren nicht viele Leute da, doch wir gingen ab. Ich fühlte mich klasse. Selbstbewusst und weiblich. So hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Auch wenn es höchstwahrscheinlich am Alkohol lag.
Doch was soll’s? Jeder braucht man einen kleinen Push. Und meiner hieß Tequila.
Luisa tippte auf ihr Handy, schrieb sicherlich wieder einen ihrer Kerle.
Alessandro, Jan, Mathis oder Duncan? Wer weiß. Einem von dem schrieb sie immer.
Und von keinen von denen wusste ihr Freund.
War das schon betrügen? Mit Jungs heimlich hinter dem Rücken ihres Freundes zu flirten? Die Jungs waren verliebt in sie. Ich habe die Texte gesehen, die sie sich schrieben. Und sie wusste es, sie wusste wie verliebt sie waren.
Und war das fremd gehen? Woher sollte ich das wissen? Ich habe keinen Freund, ich hatte noch nie eine ähnliche Situation zum vergleichen.
Also woher sollte ich es wissen?
Ich holte mein Handy raus. Der Screen leuchtete auf. 4:12 Uhr.
Es war voller geworden, süße Jungs waren da. War auch einer für mich da?
Es war Zeit mal etwas zu riskieren. Das aller Erste mal in meinem Leben, ging ich selber auf einen Jungen zu. Naja, eher gesagt auf seine Clique, denn ich wollte ja schließlich nicht, dass er weiß, dass ich ihn ins Visier genommen habe.
Das aller erste Mal, war ich bereit. Ich war bereit und hatte den ersten Schritt gemacht.
Ich quatschte mit einem Kumpel von ihm, einem komischen. Sehr komischen.
Er war irgendwie schmutzig und haarig. Wie jemand, der nie aufräumt und jeden Tag Energy trinkt. Komisch einfach.
Ich robbte mich weiter Richtung front.
Quatschte mit dem Typen, der neben ihm stand.
Er war etwas kleiner als ich. Doch er war lustig. Im Nachhinein, war er sogar besser als meine eigentliche Beute. Warum habe ich ihn nicht einfach genommen?
Richtig, er war klein. Zu klein. Und ich war oberflächlich. Zu oberflächlich und zu egoistisch.
Ich blickte nach rechts, war meine Beute noch da?
War mein zukünftiger Prinz noch hier? Er hatte eine Ausbildung als Bänker.
Das habe ich von dem Haarigen erfahren.
Er war 23 und wollte jetzt studieren.
Das habe ich von dem Kleinem erfahren.
Und er sah verdammt gut aus. Schlank, doch sportlich. Braune Haare und groß,
Irgendwie aber mehr der süße Typ. Süß und dumm unschuldig.
So ein Typ, in den du dich verliebst, der dir aber dann das Herz bricht weil er so dumm unschuldig ist, dass er noch nicht mal realisiert hat, dass du nachts vorm einschlafen an ihn denkst.

Dilara

2 Gedanken zu “die party

  1. bookpalast schreibt:

    Deine Rezension gefällt mir gut, aber ich glaube, du hast dich vertippt. Du meinst doch bestimmt Mädchen, die ihren Anstand vergessen, nicht ihren Anstatt, oder? 😉

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