[Gastrezension] Isch des Bio?


isch-des-bio

Über das Buch:

Autor: Bärbel Stolz

Verlag: Goldmann

Genre: Humor/ Film&Fernsehen

Preis: 12.99€ (broschiert)

Seiten: 272 Seiten

Inhalt:

Willkommen in Schwabylon! Spießig, sparsam, kleinkariert – typisch schwäbisch, typisch deutsch? Egal, wo man hinhört, den Schwaben eilt kein guter Ruf voraus. Bärbel Stolz setzt dem Schwabenhass mit ihrer Kultfigur der „Prenzlschwäbin“ die Krone auf und hält allen den Spiegel vor: den empörten Berlinern, den besserwisserischen Schwaben und allen, die sich frei von spießigen Klischees fühlen. Wer diese Geschichten liest und sich beim Lachen und Nachdenken ertappt, wird Bärbel Stolz lieben.

Meinung:

Bärbel Stolz hat es wohl über YouTube geschafft, als „Prenzlschwäbin“ weit über den Prenzlauer Berg hinaus bekannt zu werden.
Im Buch „Isch des bio“ schreibt sie über ihr Leben als Exilschwäbin in Berlin. Der aufmerksame Leser – meist dürfte es sich um eine LeserIN handeln – schnuppert, trotz tiefem Einblick in die schwäbische ordnungsliebende und aufrichtige Seele, die Berliner Stadtluft und erfährt viel über die Ecken und Kanten, aber auch die liebenswerten Seiten der Hauptstadt-Bewohner mit ihrer ureigenen „Berliner Schnauze“.
Man muss sicher des Schwäbischen nicht mächtig sein…aber des hilft scho a bissle, gell! Denn Glossar is nich, wa! Dit is nich imma so eenfach, dit zu verstehen!
Mit viel Humor und Augenzwinkern beschreibt Bärbel Stolz das Leben in der Großstadt und den Alltag von Hubschraubermüttern in ihrem Kiez, das sich so um Alternativismus bemüht, dass es schon wieder spießig ist.
Die Einteilung ist so gehalten, dass man die einzelnen Kapitel wie Kurzgeschichten lesen kann und sich die Lesenden nicht an die Reihenfolge halten müssen. Somit ist es ein Buch, das man durchaus mal länger weglegen kann – aber nicht will. Zu unterhaltsam ist es, die Prenzlschwäbin in ihrem Leben zu begleiten und mit ihr oder über sie zu schmunzeln. Zur Illustration tragen Schwarz-Weiß-Fotos bei, die sie in ihrem Umfeld zeigen. Ha, des isch doch au was für die Schwaba, die wo no nia in Berlin g’wä sind.
Offen bleibt, ob es das Buch schafft, Leser jenseits vom Schwabenländle – oder gar Berliner mit ihrer bekannten Antipathie für die Schwaben gewinnen zu können.
Da ich aber absolut in ihre Zielgruppe falle, sage ich: Isch des nett!