Story ohne Namen #40


Seufzend lasse ich das kalte Wasser über meinen nackten Körper laufen. Endlich bin ich wieder Zuhause. Ich habe mir sofort die geliehenen Kleider ausgezogen und bin unter die Dusche gehüpft. Zum Glück bin ich allein zuhaus, also muss ich nicht zuschließen. Mama und Papa kommen erst morgen Abend, und auch nur, weil da die Schule wieder beginnt. Die Kühle des Wassers vertreibt meine überflüssigen Gedanken. Marcel bleibt jedoch. Ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Er sieht aus wie ein blonder Gott. Nein, besser. Wie konnte ich Idiotin mich nur auf Niklas einlassen?! Ohne ihn wäre das Alles nicht passiert. Wobei er schon etwas gekränkt war, dass sowohl Anna als auch ich nicht um ihn trauern. Anna hat sich Cem gekrallt und ich bin mit Marcel im Bett gelandet. Sorry, Nikki. Aber er hat sich ja schon jemand neues gesucht: Celia. Aber ob Zack das gefallen wird… Ein scharfer Schmerz schießt durch meinen Fuß und reißt mich aus meinen Gedanken. Meine Shampooflasche ist mir auf meinen kleinen Zehen gefallen. Es tut enorm weh. Ich fluche leise. „Na, wer flucht denn da so laut?!“ fragt eine spöttische Stimme. Kurz darauf wird die Duschkabine geöffnet und mein Bruder kommt zu mir unter den kalten Wasserstrahl. „Iih, das ist ja ganz kalt!“ „Spinnst du eigentlich?! Ich war hier zuerst!!“ „Keine Sorge, Schwesterchen, hier ist Platz genug für uns beide. Ist das Papas Duschgel?“ „Man Basti, kannst du dich nicht mal ankündigen?!“ fahre ich ihn an. Eigentlich studiert er in Berlin, und manchmal kommt er überraschend, weil er Semesterferien hat. „Du freust dich ja gar nicht.“ motzt er gespielt schmollend. „Doch tu ich, aber ich bin nackt und du auch und ich habe eine anstrengende Zeit und…“ Plötzlich ist alles zu viel. Niklas´ Betrug, die Sache mit Marcel, der Prüfungsstress in der Schule, dass meine Eltern nie da sind und dann doch Sebastian, der hier überraschend auftaucht. Ich lasse mich auf die Knie fallen und weine hemmungslos, während der kalte Wasserstrahl über meinen gekrümmten Körper fließt. Basti lässt sich zu mir runtersinken und streicht liebevoll eine Haarsträhne aus meinem ihm zugewandten Gesicht. „Hey, was ist los?“ fragt er liebevoll.

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